Unsere etwas älteren Empfehlungen - immer noch lesenswert:
Der Dichter der Familie
von: Grégoire Delacourt
Frankreich im Jahre 1970 - zwei Menschen in einer Citröen D Super 5: „Stellen Sie sich eine Szene in einem Claude-Sautet-Film vor… Der Wagen hüpft über die Route Nationale… Der Mann am Steuer zündet sich eine Zigarette am Stummel der vorangegangenen an, er hört nie zu rauchen auf. Er ähnelt Michel Piccoli…”.
In dieser Szene berichtet der Ich-Erzähler Édouard davon, wie er 1970 von seinem Vater mit dem Auto ins Internat gebracht wird. Und schon sind wir drin in diesem hübschen Roman.
Édouard wächst wohlbehütet in einer gut situierten Familie auf. Früh erkennt die Familie sein dichterisches Talent und die Eltern erhoffen sich für ihren Sohn eine Karriere als Schriftsteller. Doch der Wunsch geht nicht in Erfüllung. Fast sein ganzes Leben läuft Édouard dem nach, bis er sich eines Tages doch selbst findet.
Zwischendurch geht die Familie auseinander, der Vater verlässt Frau und Kinder. Doch die Liebe und Zuneigung untereinander hat nie aufgehört, davon erzählt uns Édouard...
Es sind die kleinen Zwischentöne, die dieses Buch so besonders machen. Bei aller Lakonie hat das Buch einen gewissen Tiefgang. Wer Frankreich liebt und die französische Lebensart, dem sei der Roman ganz besonders empfohlen - und das nicht nur zur Ferienzeit!
Grégoire Delacourt / Der Dichter der Familie
Aus dem Französischen übersetzt von Tobias Scheffel