Unsere etwas älteren Empfehlungen - immer noch lesenswert:
Zandschower Klinken
von: Thomas Kunst
Bengt Claasen heißt unser Held der Geschichte, der aus seinem bisherigen Leben aussteigt und sich auf eine Autofahrt begibt, um sich irgendwo, nur woanders niederzulassen. Das Schicksal fügt es, er landet in der tiefsten norddeutschen Pampa im kleinen Provinzkaff Zandschow.
Was er vorfindet, dies sind Menschen, die ihr Abgehängtsein (wer interessiert sich bei uns denn schon für die Provinz) selbst in die Hand nehmen. Das Ergebnis macht Staunen, denn das kleine Glück auf dem flachen Land kann eventuell interessanter sein als so manches nur um sich selbst kreisende Hipster-Dasein und Hipster-Getue in den Metropolen.
Außergewöhnlich sind die Menschen in Zandschow und deren Umgang mit dem ihnen zugewiesenen Leben. Und ebenso außergewöhnlich ist die Sprache, die Thomas Kunst für die Beschreibung dieser verschworenen Gemeinschaft findet - sehr poetisch und von ganz viel Liebe zu diesen Außenseitern durchzogen.
Wer sich auf Außergewöhnliches einlassen kann und möchte, der kann mit diesem Roman nicht nur Zandschows kleine Welt, sondern darin eigentlich auch die ganze große Welt entdecken. Denn bei näherer Betrachtung stellen wir fest: Zandschow kann überall sein, wo nicht Metropole ist!